Kostbares Gut aus der Steckdose

EKS ON! Bild zum Bericht: Kostbares Gut aus der Steckdose zeigt eine farbige Kabelrolle
Quelle: BFE, Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2023

Standortbestimmung: Stromverbrauch

Die Schweiz im Stromwandel: Der Saft aus der Steckdose ist heute bereits der zweitwichtigste Energieträger der Schweiz. Durch die Energiewende wird der Stromverbrauch bis 2050 um rund die Hälfte steigen. Dazu braucht es einen umfassenden Ausbau neuerbarer Energien und gesicherte Importe aus dem Ausland.

In der Schweiz macht Strom über einen Viertel des gesamten Energieverbrauchs aus. 2023 entsprach dies 56,1 Terawattstunden (TWh). Industrie, Dienstleistungen und Haushalte zählen zu den Hauptverbrauchern. Mit 55 % Verbrauchsanteil dominieren Industrie und Dienstleistungen. Ein Drittel des Stroms fliesst in Haushalte. Auch der Verkehrssektor, inklusive der SBB und der Elektromobilität, beansprucht zunehmend mehr Strom. Dieser ist damit nach fossilen Treibstoffen der zweitwichtigste Energieträger in der Schweiz.

Blick in die Zukunft

Heute verbraucht die Schweiz jährlich rund 200 TWh Endenergie. Davon sind rund 60 % fossil und somit nicht erneuerbar. Bis 2050 sollen fossile Energieträger praktisch vollständig durch Elektrizität und andere erneuerbare Energieträger ersetzt werden. Die Elektrifizierung von Mobilität, Wärme und Industrie treibt den Strombedarf von heute 56,1 TWh bis 2050 auf 80 bis 90 TWh hoch. Um das zu erreichen, müssen 25 bis 35 TWh an Produktion zugebaut werden.

Beim umfassenden Ausbau der erneuerbaren Energien liegt die Schweiz jedoch noch deutlich hinter den gesteckten Zielen zurück. Schon heute decken Importe aus dem europäischen Ausland den inländischen Strombedarf, Tendenz steigend, vor allem im Winter.

Quellen: BFE, EDA

9,3 % Verkehr-Icon

Verkehr

30’000 km
Nach dieser Strecke sind die höheren Treibhausgasemissionen aus der Produktion eines Elektroautos kompensiert. Ein E-Mobil ist zudem etwa dreimal so effizient wie ein Auto mit Verbrennungsmotor. Quelle: energieschweiz.ch

5 %
Die SBB benötigen für 17 Prozent des Personen- und 38 Prozent des Güterverkehrs nur 5 Prozent der in der Schweiz vom Landverkehr verbrauchten Energie. Seit 2019 bezieht die SBB den 50-Hertz-Strom aus erneuerbaren Quellen. Die Züge der SBB fahren schon jetzt mit 90 Prozent Energie aus Wasserkraft. Die restlichen 10 Prozent werden mit Kernenergie und Photovoltaik gedeckt. Quelle: SBB

34,3 % Verkehr-Icon

Haushalte

Die Stromfresser sind:

32 %
Kochen, Spülen, Kühlen

19 %
Elektronik (Unterhaltung und Büro)

16 %

Waschen und Trocknen

13 %

Allgemeinstrom (Gebäudetechnik, ­ohne Wärmepumpe)

10 %

Beleuchtung

10 %

Diverse Kleingeräte, inkl. Staubsauger

Alleine durch die Reduktion des Standby-Verbrauchs könnten im Privatbereich jedes Jahr 810 GWh eingespart werden.
Quelle: energieschweiz.ch, Zahlen 2019

1,6 % Landwirtschaft-Icon

Landwirtschaft

20’000 kWh
Der landwirtschaftliche Durchschnittsbetrieb in der Schweiz braucht rund 20’000 kWh Strom pro Jahr. Das entspricht knapp dem Verbrauch einer vierköpfigen Familie in einem EFH über vier Jahre. Quelle: Schweizer Bauernverband

25,8 % Dienstleistungen-Icon

Dienstleistungen

4 %
Energie für die Sicherheit unserer Daten: Schweizer Datacenter benötigen rund 4 Prozent des nationalen Stromverbrauchs. Die Stadt Bern verbraucht im Vergleich dazu halb so viel Strom. In den nächsten fünf Jahren steigt der Strombedarf der Rechenzentren so stark, dass er einem zusätzlichen Kernkraftwerk in der Schweiz entspricht.
Quelle: srf.ch, BFE

8 TWh
Künstliche Intelligenz und Krypto sind beliebt und nützlich, aber auch energieintensiv: Gemäss Schätzungen wird der Strombedarf durch KI bis 2030 sprunghaft auf rund 8 TWh ansteigen, das ist fast viermal so viel wie 2019.
Quelle: persoenlich.com

29,0 % Landwirtschaft-Icon

Industrie

34’000
So viele Strom-Grossverbraucher in der Schweiz ­sollen im Fall einer schweren Strommangellage kontingentiert werden, um die Netze zu schonen. So lautet der Notfallplan des Bundes. Dank Effizienzsteigerung und Sparanstrengungen soll es aber gar nicht so weit kommen. Quelle: srf.ch

Besonders energieintensive Branchen in der Schweiz sind:
- Chemische und Pharmazeutische Industrie
- Maschinen- und Elektroindustrie
- Metallverarbeitende Industrie
- Papier- und Zellstoffindustrie
- Lebensmittel- und Getränkeindustrie

25 bis 30 %
So hoch ist das Energiesparpotenzial im Schweizer Industrie- und Dienstleistungssektor, insbesondere durch Effizienzmassnahmen, sowohl beim Strom als auch bei den Brennstoffen. Das entspricht 11 bis 14 TWh Endenergie.
Quelle: energyscope.ch

Der aktuelle Stromverbrauch

Auf dieser Website des Bundesamts für Energie BFE können Sie den aktuellen Stromverbrauch der Schweiz tagesaktuell einsehen: energiedashboard.admin.ch