425 Millionen Franken für die Energiewende zuhause
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15. September 2023 – Gebäude sind für rund 44 Prozent des Energieverbrauchs der Schweiz und einen Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Über eine Million Häuser sind nicht oder kaum gedämmt und damit energetisch dringend sanierungsbedürftig. Zudem: Über die Hälfte der Schweizer Gebäude werden noch immer fossil oder elektrisch beheizt. «Das Gebäudeprogramm» des Bundes und der Kantone will das jetzt rasch ändern und unterstützt Sanierungswillige finanziell. 2022 wurden so viele Fördergelder nachgefragt wie noch nie seit dem Start des Programms 2010. Rund 425 Millionen Franken wurden ausbezahlt – 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Die mit dem Geld umgesetzten Massnahmen senken den Energieverbrauch des Schweizer Gebäudeparks um 8,8 Milliarden Kilowattstunden und den CO2-Ausstoss um 2,5 Millionen Tonnen.
Energiekrise als Treiber
Das Thema Energie ist weit in die Gesellschaft vorgedrungen. Entsprechend gross ist der Ansporn, Gebäude energieeffizient zu gestalten. Der grösste Teil der Fördergelder (139 Mio. Fr.) ging an Haustechnikprojekte. 17’000 Öl,- Gas- und Elektroheizungen wurden ersetzt, 86 Prozent davon durch Wärmepumpen. Weil so viel Geld in Haustechnikprojekte geflossen ist, hat sich auch die Wirkung der Fördergelder gegenüber dem Vorjahr verbessert: 2021 kostete eine eingesparte Tonne CO2 196 Franken, 2022 nur noch 162 Franken.
Gezielte Förderung
Finanziert wird das Gebäudeprogramm aus der CO2-Abgabe und aus Fördergeldern der Kantone. Es läuft unbefristet und bildet einen wichtigen Pfeiler der Energie- und Klimapolitik unseres Landes. Gefördert werden die Wärmedämmung der Gebäudehülle, der Ersatz fossiler oder elektrischer Heizungen durch Heizsysteme mit erneuerbaren Energien oder durch den Anschluss an ein Wärmenetz, umfassende energetische Sanierungen oder Sanierungen in grösseren Etappen sowie Neubauten im Minergie-P- und GEAK A/A-Standard.
Willkommene Begleiterscheinung
Das Gebäudeprogramm hat zudem einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft. Es generiert einen Beschäftigungseffekt von 2’600 Vollzeitäquivalenten. Die inländische Wertschöpfung beträgt rund 120 Millionen Franken.