Der blaue Papagei wird zum Energieexperten

Globi kurvt mit dem Elektroauto durch die Berge, setzt sich mit Erdöl, Gas und Kohle auseinander und spürt den Gründen des Klimawandels nach. Die neugierige Fantasiefigur mit den karierten Hosen und dem Béret lernt und lehrt, wie aus Wasserkraft, Windenergie oder Solarzellen Strom entsteht.

Wer kennt sie nicht aus der Kindheit, die Globi-Bücher? Globi bei der Feuerwehr, Globi und Wilhelm Tell oder Globi bei der Post. Ob als Guetnachtgschichtli oder Kassette auf dem Weg in die Ferien – Globi war immer für uns da. Und im Trend der letzten Jahre wurde immer klarer: Globi wird netter, solidarischer. Er denkt global und fragt sich, wie er das Leid ferner Menschen lindern könnte. Ja, Globi wird sozialdemokratischer und grüner. In «Globi und der Planet Erde» (2015) untersucht er, «woher ein T-Shirt kommt oder was fair und nachhaltig produziert bedeutet». In «Globi, der schlaue Bauer» (2014) bringt er «aus Afrika eine Idee zur sanften Schädlingsbekämpfung mit». Aber womit müsste sich Globi heutzutage herumschlagen? Welchen Problemen müsste sich unser blauer Held in Wirklichkeit stellen?
Richtig, im neusten Globi-Buch wundert sich der blaube Papagei über die Welt der Energie. Kinder lernen, warum sich das Klima verändert und was sie dagegen tun können.

Globi montiert eine Tafel, auf der steht: «Wegen Energiewende geschlossen». Vorne ist der optimistisch-progressive Blau-Schnabler, hinten die muffigen Zurückgebliebenen. Die Botschaft scheint klar: Die beliebteste Schweizer Kinderbuchfigur weibelt jetzt für Doris Leuthards Energiewende, bejaht den Atomausstieg und die erneuerbaren Energien. «Ohne Energie fährt kein Auto, kein Bus, kein Schiff und kein Velo», sagt Atlant Bieri, Wissenschaftsjournalist und Autor des neunten Wissen-Bands «Globi und die Energie». Es ist Bieris erstes Globi-Sachbuch. Er hatte jedoch bereits Erfahrung in der Wissensvermittlung für Kinder. Zuvor hat er für den SJW-Verlag über Salzkrebschen und ökologische Forschung geschrieben. Für das Globi-Buch ist Bieri durch die halbe Schweiz gereist. Er musste nicht nur verstehen, wie ein Wasserkraftwerk funktioniert, sondern musste es auch erleben – genau so, wie es Globi im Buch tut. Also schlüpfte Bieri in die Haut des blauen Vogels und besuchte die Orte der Energieproduktion – Flusskraftwerke, Fotovoltaik- und Fernwärmeanlagen, ja sogar eine Energieakademie.
Die meisten Produktionsstätten lagen im Toggenburgischen. Der Förderverein Energietal Toggenburg hatte dem Globi-Verlag das Thema vorgeschlagen. Dessen Experten haben auch massgeblich am Buch mitgearbeitet. Im Verein sind alle Toggenburger Gemeinden vertreten. Ihr Ziel: bis 2034 alle im Toggenburg verbrauchte Energie aus erneuerbaren Quellen selbst zu produzieren.

Der Orell-Füssli-Verlag stellte das Buch im Wasserkraftwerk Trempel in Krummenau im Toggenburg vor. Der 96-seitige Globi-Band mit Illustrationen von Daniel Müller eignet sich für Kinder ab acht Jahren. «Globi und die Energie» Orell-Füssli-Verlag, 96 S., ab 8 Jahren, ca. 30 Fr.-.