Die E-Bike-Familie
Ob zur Arbeit oder in der Freizeit – Nevin Graf ist fast immer mit seinem E-Bike unterwegs. Seine Eltern haben es ihm vorgemacht und nutzen elektrisch angetriebene Velos schon seit Jahren, um schnell und einfach die Hügel in und um Schaffhausen hoch- und runterzufahren.
Seit drei Jahren ist Nevin Graf regelmässig mit seinem E-Bike unterwegs. Der 19-Jährige absolviert gerade eine KV-Lehre bei EKS und kommt, so oft es das Wetter zulässt, mit seinem elektrischen Velo zur Arbeit. «Morgens entscheide ich, ob ich mit dem Velo oder dem ÖV gehe», sagt Nevin Graf. Wobei er das E-Bike eindeutig dem Bus vorzieht. «Ich bin mit dem E-Bike schneller als mit dem ÖV und kann es auch direkt am Arbeitsort parkieren.» Auch sei er so zeitlich flexibler.
Unterwegs ist er mit einem alltagstauglichen, vollausgestatteten E-Bike. «Es verfügt über Schutzbleche, Seitenständer, Klingel und Beleuchtung und ist ideal für die Stadt», so Graf. Ursprünglich war es das Ersatz-
E-Bike der Familie. Denn nicht nur Nevin Graf, sondern seine gesamte Familie sind begeisterte Velofahrer und fast schon Pioniere im Bereich E-Bike.
«Wir sind eine richtige E-Bike-Familie.»
Nevin Graf
Mühelos bergauf
Schon 2007 schaffte die Familie ihr erstes E-Bike an. «Da wurde man fast noch komisch angeschaut, wenn man mit einem E-Bike unterwegs war.» Der Grund für den Kauf war damals, dass die Eltern bei Touren durch die hügelige Landschaft rund um Schaffhausen ihre Kinder im Anhänger mitnehmen können wollten. Mit dem E-Bike waren die Berge natürlich viel leichter zu bezwingen als mit einem herkömmlichen Velo. Da sich dieses erste Familien-E-Bike sehr gut bewährte, schaffte Vater Christian Hunger schon im darauffolgenden Jahr ein weiteres E-Bike an.
Bis heute nutzen die Eltern ihre Elektrofahrräder für so gut wie alle Fahrten – seien es Arbeitsweg, kleinere Einkäufe, Touren in die Stadt oder Besuche bei ihren eigenen Eltern. «Mein Vater macht selbst längere Fahrten mit dem E-Bike, was sich», so Nevin Graf, «natürlich auch positiv auf unsere Klimabilanz auswirkt.»
Nevin Graf selbst ist erst aufs E-Bike umgestiegen, als ihm sein altes Velo – dieses noch ganz ohne Elektroantrieb – zu klein wurde. Die grösste Umstellung war für ihn dabei die höhere Beschleunigung. «Man erreicht in viel kürzerer Zeit eine höhere Geschwindigkeit.» Gerade bei einer Fahrt durch eine Stadt wie Schaffhausen müsse man daher entsprechend vorausschauend fahren, um weder andere Verkehrsteilnehmende, wie zum Beispiel Fussgänger, oder sich selbst zu gefährden. Probleme, dass sein Akku für die Strecke nicht reichte, hatte er hingegen noch nie. Und das, obwohl sich Nevin Graf neben den Fahrten durch Schaffhausen auch gerne für längere Ausflüge mit der Familie oder Freunden in den E-Bike-Sattel schwingt.
Auf die Qualität achten
Bei der Anschaffung eines E-Bikes empfiehlt Nevin Graf vor allem auf die Qualität und nicht in erster Linie auf den Preis zu schauen. «Günstige E-Bikes sind am Ende oft gar nicht günstig», so die Erfahrung, die er und seine Familie über die Jahre gesammelt haben. Das Geld, das man bei der Anschaffung eventuell spare, müsse man dann später meist in Serviceleistungen und Reparaturen investieren. «Neu kostet ein gutes E-Bike mindestens 4 000 Franken, Fullys – also vollgefederte E-MTBs – eher sogar tausend Franken mehr.»
Mittlerweile hat auch Nevin Grafs jüngerer Bruder Lian seit einem Jahr ein E-Bike. Und auch wenn gemeinsame Familienausflüge mit dem Älterwerden der Kinder weniger geworden sind, so sagt Nevin Graf schmunzelnd über seine Familie: «Wir sind eine richtige E-Bike-Familie.»
(idw)