Die Schweiz und Strom «made in Switzerland»
Wenn es nach dem Willen der Schweizerinnen und Schweizer geht, wünscht sich eine überwiegende Mehrheit, so die jüngste Studie, Strom aus der Schweiz. Handkehrum wissen nur wenige, dass ein Grossteil des Schweizer Energiebedarfs importiert wird.
Mehrere Ergebnisse des sogenannten «Kundenbarometers erneuerbare Energien» spiegeln Präferenzen wider, die mit den Zielen der Schweizer Energiestrategie übereinstimmen. So ist beispielsweise der bevorzugte Strommix zu 88 Prozent «made in Switzerland». Trotz der breiten Diskussion über die Energiestrategie 2050, die 2017 von 58 Prozent der Stimmberechtigten angenommen wurde, lässt das energie-bezogene Wissen der Verbraucher zu wünschen übrig. Gerade mal 7 Prozent der Befragten wissen, dass 75 Prozent des Schweizer Energiebedarfs (Wärme, Strom und Treibstoffe) durch Importe gedeckt werden. Immerhin ist der Wissensstand zu diesem Thema gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte gestiegen.
Im Vergleich zu früheren Ausgaben des «Kundenbarometers» zeigen die Ergebnisse von 2018, dass die Schweizer Konsumenten generell zunehmend besorgt sind über den Klimawandel. Gleichzeitig wächst das Interesse an neuen Energietechnologien und damit verbundenen Finanzierungslösungen. Zum ersten Mal sind mehr Hausbesitzer daran interessiert, in Solarmodule mit Batteriespeicher (64 Prozent) zu investieren als in Solarmodule ohne Speicher (36 Prozent). In Bezug auf finanzielle Innovationen (vgl. Grafik) geben 29 Prozent der Hausbesitzer an, dass sie sehr an einem Dienstleistungspaket interessiert wären, bei dem ihre Bank ihnen neben einer Hypothek Zugang zu einem Netzwerk von Partnern zur Verbesserung der Energieeffizienz ihres Gebäudes verschaffen würde. Weitere 49 Prozent wären eher interessiert an einem solchen Angebot. 64 Prozent der Befragten - drei Prozentpunkte mehr als im letzten Jahr - bekunden ein Interesse an der Teilnahme an Community Solar Projekten, die es ihnen ermöglichen würden, auch ohne eigenes Dach oder Haus in Solarmodule zu investieren. Zudem wären 46 Prozent der Jugendlichen unter 30 Jahren interessiert, einen Teil ihrer privaten Altersvorsorge (Säule 3a) in erneuerbare Energieprojekte zu investieren.