Freizeit bleibt wichtigster Mobilitätszweck
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13. April 2023 – EnergieSchweiz, das Programm für Energieeffizienz und erneuerbare Energie des Bundesamts für Energie, will den rund 900’000 fossilen und über 100’000 Elektroheizungen in der Schweiz an den Kragen. Die Impulsberatung «erneuerbar heizen» ist eine technologieneutrale Beratungsdienstleistung, die Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzern die Vorzüge erneuerbarer Heizsysteme aufzeigt. Dank Fördergeldern ist die Impulsberatung seit April 2022 sogar kostenlos und sehr beliebt.
Erfreuliche Zahlen
Rund 2’000 ausgebildete Beraterinnen und Berater sind für das Programm im Einsatz. Im ersten Förderjahr leisteten sie über 14’000 Impulsberatungen – die grosse Mehrheit von rund 12’000 bei Einfamilienhäusern oder kleinen Mehrfamilienhäusern mit bis zu sechs Wohnungen. Die restlichen 2’000 betrafen Mehrfamilienhäuser mit mehr als sechs Wohnungen.
Wohl bedacht
Immer mehr Hauseigentümerinnen und -eigentümer möchten auf eine erneuerbare Heizung wechseln. Doch eine solche Investition will gut überlegt sein. Welches erneuerbare Heizsystem – Fernwärme, Holz, Solarwärme oder Wärmepumpe – ist das richtige für das Gebäude? Was ist am effizientesten und wirtschaftlichsten? Um bei der richtigen Entscheidung zu helfen, besichtigt die Impulsberaterin oder der Impulsberater das Haus und zeigt die Möglichkeiten auf.
Mehr dazu
Die Impulsberatung «erneuerbar heizen» ist kostenlos für den Ersatz einer Wärmeerzeugungsanlage, die älter als zehn Jahre ist und als Hauptheizung für die Raumwärme dient. Wenn auch Sie warm werden wollen mit dem Thema Heizungsersatz, gehen Sie auf www.erneuerbarheizen.ch und erfahren Sie mehr.
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20.04.2023 - Die Schweizer Bevölkerung legte 2021 rund 43% der Inlanddistanzen in der Freizeit zurück. Diese blieb damit der mit Abstand wichtigste Mobilitätszweck. Insgesamt wurden im Inland pro Person und Tag 30 km zurückgelegt. Das zeigt der «Mikrozensus Mobilität und Verkehr», durchgeführt von den Bundesämtern für Statistik (BFS) und Raumentwicklung (ARE).
Nach dem Freizeitverkehr zweitwichtigster Mobilitätszweck war 2021 der Arbeitsverkehr mit einem Anteil von 28%, vor dem Einkaufsverkehr mit 15%. Werden die zurückgelegten Distanzen über alle Mobilitätszwecke hinweg zusammengezählt, ergibt sich pro Person eine mittlere Tagesdistanz von 30 km. Dieser Wert hat zum ersten Mal seit Beginn der Messreihe im Jahr 1994 abgenommen – und zwar deutlich: Verglichen mit 2015 wurden 2021 pro Person und Tag 6,8 km weniger zurückgelegt (–19%), und selbst im Vergleich zu 1994 resultiert noch ein Minus von 1,3 km. Hauptgrund für den Rückgang war die Covid-19-Pandemie.
Rückgang beim Auto kleiner als beim ÖV
Nicht alle Verkehrsmittel waren vom Rückgang gleichermassen betroffen. Vergleichsweise stark war die Abnahme bei der Eisenbahn, weshalb deren Anteil an den zurückgelegten Kilometern erstmals seit 2000 wieder gesunken ist, und zwar von gut 20% im Jahr 2015 auf 16% im Jahr 2021. Im zweiten Halbjahr 2021 war wieder eine Annäherung an die Werte von 2015 zu beobachten.
Die mit dem Auto zurückgelegten Distanzen nahmen prozentual weniger stark ab, sodass das Auto seine Spitzenposition im Mobilitätsmix sogar noch ausbauen konnte: Mehr als zwei Drittel aller Inlanddistanzen, nämlich 69% oder 20,8 km pro Person und Tag, wurden 2021 mit dem Personenwagen absolviert. 2015 hatte der Anteil noch 65% betragen. Durchschnittlich sassen 2021 1,53 Personen in einem Auto und somit leicht weniger als 2015 (1,56 Personen).
Immer mehr Haushalte besitzen ein E-Bike
Das einzige Verkehrsmittel, das 2021 stärker genutzt wurde als 2015, ist das E-Bike. Mittlerweile besitzt jeder fünfte Haushalt in der Schweiz mindestens eines dieser Fahrzeuge. Dies sind rund dreimal mehr als 2015 (7%), während gleichzeitig der Besitz normaler Velos abgenommen hat – von 65% auf 61%. Allerdings ist E-Bike nicht gleich E-Bike: Während die schnellere Variante mit Kontrollschild zu 65% für den Weg zur Arbeit eingesetzt wird, dominiert bei den langsamen E-Bikes der Freizeitverkehr mit einem Distanzanteil von 57%.
Junge Erwachsene sind am mobilsten
Besonders mobil waren 2021 mit einer mittleren Tagesdistanz von 40,2 km pro Person die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren. Mit zunehmendem Alter nimmt die Tagesdistanz ab: Bei den 65- bis 79-Jährigen beträgt sie noch gut die Hälfte, ab 80 nur noch ein Viertel des Wertes der jungen Erwachsenen. Auch der Wohnort beeinflusst die Mobilität: So legten die Bewohnerinnen und Bewohner ländlicher Gemeinden ein Viertel mehr Kilometer zurück als die Städterinnen und Städter. Überdurchschnittlich mobil waren auch Personen mit hohem Einkommen.
Bevölkerung will Verbesserungen im ÖV
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und die Reduktion der Umweltauswirkungen des Verkehrs sind aus Sicht der Bevölkerung wichtiger als Verbesserungen im Velo-, Strassen- oder Fussverkehr. Als verkehrspolitische Massnahmen finden die Verflüssigung des Verkehrs in Städten und Agglomerationen, die finanziellen Anreize beim Kauf von emissionsarmen Neuwagen sowie Verbesserungen im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr den grössten Zuspruch.