Mit Planung geht alles

Grossfamilie leichtgemacht: Familie Gasser-Schlatter aus Hallau zeigt, wie mit guter Organisation ein Zwölf-Personen-Haushalt scheinbar ganz nebenbei gelingt. Viel Spass inklusive.

(v.l.n.r.) Prisca (21), Mutter Sibylle (44), Patrick (4), Erstklässlerin Jill (8), Sifra (16), Lisa (12), Schüler Michael (15), Vater Matthias (44), Riana (14), und Tim (10) - Nicht auf dem Foto: Jeannine (20) arbeitet zurzeit als Aushilfe in Australien

Zehn Kinder und dazu noch arbeiten? Für Sibylle Gasser-Schlatter kein Problem. Wenn sie nicht gerade den Mittagstisch vorbereitet, Wäsche wäscht, im Haus aufräumt, die Katzen, Kaninchen und zwölf Hühner der Familie versorgt oder mit dem vierjährigen Patrick, dem jüngsten der zehn Kinder, spielt, dann betreut sie einen Onlineshop, pflegt die Pferde in einem nahe gelegenen Stall oder kümmert sich als Tagesmutter um ein weiteres Kind. Hinzu kommt der familieneigene Weinberg. Gemeinsam mit Ehemann Matthias, einem gelernten Winzer, der als Chemikant bei der Cilag in Schaffhausen arbeitet, pflegt sie die Reben und erntet im Herbst bis zu 2 000 Kilo Trauben. «Riesling-Silvaner – ich mag nämlich gerne Weisswein», wie sie erzählt.

Vielleicht fällt Sibylle Gasser-Schlatter das alles so leicht, weil sie selbst mit neun Geschwistern aufgewachsen ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie und ihr Mann nicht nur ein eingespieltes Team sind, sondern aus dem Ort stammen und fest in der Dorfgemeinschaft eingebunden sind.

Grosszügig und funktional

Familie Gasser-Schlatter aus Hallau

Unabdingbar ist daneben in jedem Fall eine perfekte Organisation. So hat Familie Gasser-Schlatter vor allem auf Funktionalität geachtet, als sie vor rund fünf Jahren ihr 390-Quadratmeter-Haus in Hallau geplant hat. «Die Räume sollten grosszügig sein, damit es sich selbst dann nicht eng anfühlt, wenn alle zu Hause sind», erklärt die zehnfache Mutter. Im Erdgeschoss befindet sich denn auch eine geräumige Küche mit einem grossen Tisch für alle, von der aus man auf die grosse überdachte Terrasse gelangt. In den oberen Stockwerken sind die Schlafräume. «Michael zieht gerade in das Zimmer von Jeannine, unserer Zweitältesten, da sie für ein Jahr in Australien ist.» Platz zum Spielen gibt es drinnen und draussen mehr als genug – inklusive Playstation und Trampolin.

Dass man bei einer so grossen Familie auch rechnen muss, geben die Eltern unumwunden zu. Daher haben sie beim Bau des Hauses unter anderem auf den Energieverbrauch geachtet. «Der Isolation nach ist es ein Minergiehaus, wenn auch nicht zertifiziert», erklärt Matthias Gasser-Schlatter. Für Warmwasser und Heizung sorgt eine Luftwärmepumpe.

Gesund und günstig

Auch mit Lebensmitteln geht die zwölfköpfige Familie sehr bewusst um. «Gesund und günstig» ist die Devise. Heute gibt es zum Beispiel Eier aus dem hauseigenen Hühnerstall, frisch aufgebackenes Brot vom Vortag und dazu viel Käse, wenig Wurst und Eisbergsalat. Zum Nachtisch warten dann – neben vielen fröhlichen Anekdoten von Schule und Arbeit – Erdbeeren. «Fleisch kaufe ich nur in der Schweiz, Milch beim Bauern – und Gurken und Tomaten baue ich im Garten selbst an», sagt Sibylle Gasser-Schlatter.

Und auch beim Thema Ferien hat die Familie eine Lösung gefunden: «Wir gehen in Ferienhäuser der Reka.» Wobei inzwischen die älteren Kinder oftmals mit Freunden und Jugendgruppen verreisen. Denn so sehr alle eine grosse Familie sind, so sehr darf auch jeder seinen eigenen Weg gehen.

Inken De Wit

Energiespartipps von Grossfamilien

  • Beim Hausbau auf Minergie-Standard achten.
  • Nur das Mobiliar und die Geräte kaufen, die es unbedingt braucht.
  • Besonders bei Elektrogeräten auf die Energieetikette achten (am besten A+++). Diese immer abschalten, wenn sie nicht benutzt werden.

Das spart viel Energie – nicht nur beim Strom, sondern auch beim Aufräumen.