Mode mit gutem Gewissen
10. Juni 2021 – 60 Prozent der Kleidung weltweit beinhalten Kunstfasern, überwiegend aus Polyester. Das Material wird sehr günstig hergestellt und ist vielseitig verwendbar – das ist praktisch, aber für die Umwelt ein Desaster.
Synthetik-Kleidung bedroht Weltmeere
Beim Waschen verlieren die Textilien aus Polyester winzige Kunststofffasern. Eine Fleece-Jacke zum Beispiel verliert pro Waschgang bis zu einer Million Fasern. Jährlich spülen Waschmaschinen in Europa so bis zu 30000 Tonnen Mikroplastik ungehindert ins Abwasser und so in Flüsse und Meere.
Bio-Baumwolle statt Kunstfaser
Synthetische Fasern durch natürliche auszutauschen verlagert lediglich das Problem: Baumwolle benötigt viel Wasser, welches die Wasserversorgung in den Anbaugebieten beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass beim Anbau herkömmlicher Baumwoll-Textilien Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger eingesetzt werden. Zum Teil wird mit gesundheitsschädigenden Chemikalien gefärbt. Angesichts des extremen Konsums von Kleidung stellt auch Viskose keine nachhaltigere Lösung dar. Besser ist es, weniger Kleidung zu kaufen und dann Bio-Baumwolle zu bevorzugen, die schadstoffrei erzeugt und fair verarbeitet wurde. Viele grosse Unternehmen bieten inzwischen Kleidung aus nachhaltig produzierter Bio-Baumwolle an. Achten Sie auf den Hinweis «aus kontrolliert biologischem Anbau» sowie auf das Fairtrade-Siegel, das Siegel des Internationalen Verbandes für Naturtextilien, IVN Best oder auf das Siegel des Global organic textile standard, kurz Gots.
Alt ist das neue Neu
Wer nicht nur die Umwelt schonen möchte, sondern auch sein Portemonnaie, greift zu Second Hand Ware. In Second Hand Shops, auf Flohmärkten und Online-Tauschbörsen findet man nicht selten ein neues Lieblingsteil. Auch das Upcycling schont Ressourcen und Klima: Mit einer Nähmaschine und etwas handwerklichem Geschick wird aus der abgewetzten Jeans eine neue Tasche und das einfache Basic-T-Shirt verwandelt sich mit ein paar aufgestickten Pailetten in ein schickes und individuelles Kleidungsstück.
Bildquelle: iStock/Armin Staudt