Nachhaltige Fasnacht

13. Februar 2020 – Die schlechte Nachricht zuerst. Fasnacht oder Karneval ist immer auch eine riesige Plastikschlacht und entwickelt sich immer mehr zum ökologischen Albtraum. Es gibt bereits Mahner, die das Ende der Fasnacht kommen sehen. Allein am Kölner Karneval werden 300 Tonnen Kamelle – das sind in Plastik eingepackte Süssigkeiten – verteilt. Der Silberstreifen am Kamelle-Horizont ist die «Jecken Fairsuchung». Dieses Fair-Trade-Label hat es im letzten Jahr immerhin geschafft, fünf Tonnen fair produzierte Süssigkeiten abzugeben.

Trinkbecher wiederverwenden
Genau wie beim Beispiel der Kölner Kamellen haben auch wir viele Möglichkeiten, eine lässige Fasnacht zu verbringen – und trotzdem nachhaltig zu sein. Das beginnt bereits bei den Trinkbechern. Die müssen nicht immer aus Plastik sein. Die Orangen-Bowle schmeckt aus dem stabilen Becher genauso fein und hilft, den Abfall von Einweg-Bechern zu reduzieren. Mit einem Halsbändel hängt man sich den Trinkbecher einfach um den Hals. Schön bunt ist er ein zusätzliches Verkleidungs-Gadget.

Aus Hexe wird Batman
Den meisten von uns ist bewusst, unter welchen Bedingungen T-Shirts oder Jeans in Fernost hergestellt werden. Aber immerhin muss diese Bekleidung eine Weile halten. Ganz anders bei den Fasnachtsklamotten, die angeboten werden. Die Alternative: Kostüme selbst machen oder ein altes Kostüm abzuändern. So entsteht aus dem Hexenmantel von Mama nun das Batman-Cape für den Sohn.

Schminke
Was wäre ein Fasnachtsgesicht ohne bunte Farbe im Gesicht? Am besten ist es, sich Schminke aus natärlichen Inhaltsstoffen auf die Haut zu malen. Selbst zum Abschminken muss man nicht auf Chemie zurückgreifen, da reicht oft ein nasser Lappen – ein paar Mal wischen und weg ist die Farbe.

Bio-Konfetti
Sie sind zwar lustig und gehören zur Fasnacht dazu. Aber die winzigen Papierschnipsel können selbst von den fleissigsten Strassenputzern nicht alle beseitigt werden. Unterdessen gibt es Bio-Konfetti. Die bestehen aus Reispapier, das zu 100% biologisch abbaubar ist und sich in Wasser auflöst.

Auto oder Bahn
Die Frage, wie komme ich zum Anlass hin, kann man sich bei jeder Veranstaltung stellen. Gerade bei Fasnachtsevents, die am Nachmittag oder über die Nacht hinaus dauern, empfiehlt es sich, auf das Auto zu verzichten. Und das nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit. Oft ist an der Fasnacht Alkohol im Spiel. Zudem stehen Parkplätze in vielen Fasnachtshochburgen sowieso kaum zur Verfügung. Also besser Bahn, Bus, Tram oder Velo benutzen.

Bildquelle: iStock/Rafael_Wiedenmeier