O Schweizer Tannenbaum
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14. Dezember 2023 – Der Duft von frischem Tannengrün, Lichter und glänzender Schmuck – für viele Familien ist ein Weihnachten ohne Christbaum undenkbar. Die Tradition ist relativ jung – sie existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Ihr Zweck hat sich nicht verändert: Die Tanne soll im kalten, dunklen Winter Wärme und Farbe in die Stube bringen. Der Umwelt machen Sie ein Geschenk, wenn Sie einen Christbaum aus der Region besorgen. Die wachsen in der Schweiz auf rund 700 Hektaren, die Produktion im Wald nicht eingerechnet. 640 Produzenten kümmern sich um den Anbau. Wir haben uns bei den Schweizer Bäuerinnen und Bauern und bei der IG Suisse-Christbaum nach den besten Tipps umgesehen.
Ein bisschen Botanik
Topseller in der Schweiz ist die Nordmannstanne – wohl wegen dem satten Grün, der Fülle und den lange haltenden, nicht pieksenden Nadeln. Diese Vorteile haben ihren Preis; Nordmannstannen sind etwas teurer. Die günstige Rottanne eignet sich auch für draussen und für unbeheizte Räume. Drinnen braucht sie viel Wasser, sonst verliert sie schnell die Nadeln. Dasselbe gilt für die nur sparsam zu schmückende Weisstanne. Pflegeleichter ist die Blaufichte. Ihre Nadeln stechen, was Haustiere von unerwünschten Kletteraktionen abhält.
Beim Kauf
Für viele ist die Auswahl des perfekten Baums ein Ritual, für das sie sich Zeit nehmen. Das ist auch richtig. Neben Optik und Grösse ist das Budget ein Entscheidungskriterium. Im Handel sollte der Baum nicht älter als drei Wochen sein, im Direktverkauf sollte er vor höchstens 10 Tagen geschnitten worden sein. Mitte Dezember ist der ideale Zeitpunkt, dann sind die Bäume frisch und die Nadeln glänzen noch schön. Ein besonderes Erlebnis ist es, den Christbaum direkt in der Baumkultur auszusuchen, wie es mancherorts angeboten wird.
Zu Hause
Daheim angekommen, sollten Sie ihr Prachtexemplar nicht gleich im Wohnzimmer einquartieren. Lagern Sie ihn zum Akklimatisieren noch ein bis zwei Tage im Keller oder in der Garage, wo es kühl und feucht sowie sonnen- und windgeschützt ist. Wasser nicht vergessen. Lassen Sie den Baum im Netz und entfernen Sie es erst nach dem Aufstellen – am besten einen halben Tag vor dem Schmücken, damit die Äste sich entfalten können. Der Baum sollte nicht direkt neben einem Heizungsradiator stehen. Wer echte Kerzen am Baum anzündet, meidet zudem die Nähe zu Vorhängen. Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung mögen Christbäume nicht. Christbaumständer mit Wasserbehälter sind sehr praktisch – besonders einer, bei dem der Baum nicht angespitzt werden muss. Dann kann er das Wasser besser aufnehmen. Dafür sollte er mit der Rinde genügend tief im Wasser stehen. Wenn Sie den Baum zusätzlich jeden Tag mit Wasser besprühen, bleibt er länger frisch. Nehmen Sie destilliertes Wasser, damit auf dem Schmuck keine Kalkflecken entstehen.
Und danach?
Mit diesen Tipps sollte die Freude lange anhalten – doch irgendwann hat selbst der fitteste Christbaum ausgedient. Dann ist er ein Fall für die Grünabfuhr, wo aus ihm sogar noch Energie gewonnen wird. Die Äste können Sie im Garten zum Abdecken einsetzen. Für die Produzenten heisst es: Nach dem Fest ist vor dem Fest. Denn bereits im Frühling werden wieder neue Christbäume angepflanzt. Die Setzlinge sind zwei bis drei Jahre alt und müssen nochmals sechs bis zehn Jahre wachsen, bis sie an Weihnachten den Weg in unsere Stuben finden. Bis dahin werden sie gewässert und ihre Triebe geschnitten, um sie herum wird Gras zurückgeschnitten und Unkraut entfernt – alles für den perfekten Baum.