Rauchen schadet auch dem Klima

30. Mai 2024 – Morgen ist Weltnichtrauchertag. 2022 rauchten in der Schweiz 24 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahre. Die gesundheitlichen Risiken sind bekannt, doch auch die Umweltbilanz des Tabakkonsums fällt schlecht aus: CO₂-Emissionen, Abholzungen, Pestizide, ein hoher Energie- und Wasserverbrauch, weite Transportwege und Unmengen von achtlos weggeschnippten Zigarettenstummeln.

Umweltschäden durch die Tabakindustrie
2022 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation WHO einen Bericht, gemäss dem Tabak unseren Planeten vergiftet. 600 Millionen Bäume pro Jahr gehen auf das Konto des Tabakanbaus. Grosse Flächen Wald werden abgeholzt und können keinen Kohlenstoff mehr aufnehmen. 200’000 Hektar Land nehmen die Tabakblätter in Anspruch und das in armen Ländern, in denen Ackerland knapp ist. Land, auf dem Nahrungsmittel angebaut werden könnten. Die Herstellung und der Konsum von Tabak belasten das Klima pro Jahr mit 84 Millionen Tonnen CO₂ – so viel wie 17 Millionen benzinbetriebene Autos. Die Produktion von Tabakprodukten verbraucht jährlich 22 Millionen Tonnen Wasser. In einer Zigarette stecken 3,7 Liter Wasser. Auch die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz hat interessante Zahlen zusammengetragen: British American Tobacco zum Beispiel, einer der grössten Zigarettenhersteller, bezog 2020 nach eigenen Angaben 2500 Gigawattstunden Strom. Angebaut wird Tabak in Ländern wie Malawi, Brasilien oder Indonesien, während die Produktionsstätten meist in Europa, den USA oder China liegen. Dazwischen erstrecken sich lange Transportwege, die mit Flugzeugen und Lastwagen zurückgelegt werden müssen.

Zigarettenstummel landen in der Umwelt
Ist der Glimmstängel geraucht (wobei Raucherinnen und Raucher übrigens auch Treibhausgase ausstossen), sind die Folgen für die Umwelt längst nicht beendet. Rund 4,5 Billionen Zigarettenstummel landen gemäss WHO jährlich in Ozeanen und Flüssen, auf Trottoirs und Böden, an Stränden. Zigaretten enthalten über 7000 giftige Chemikalien, die so in die Umwelt gelangen. Ein im Grundwasser verendeter Zigarettenfilter verunreinigt mit seinem Nikotin 1000 Liter Wasser. Ausserdem enthalten die Stummel Mikroplastik – landen sie im Meer, werden sie dort Teil des Plastikproblems und gefährden Meeresbewohner. Im Salzwasser dauert es mehrere hundert Jahre, bis ein Zigarettenfilter sich zersetzt. Dazu kommen die Verpackungen und der Abfall, der bei der Tabakverarbeitung entsteht.