Roadmap Elektromobilität 2025
Adobe Stock / Bogdan Lazar
4. Januar 2024 – Verschiedene Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft und der öffentlichen Hand haben beschlossen, gemeinsam die Entwicklung der E-Mobilität zu fördern. Zu diesem Zweck haben sie 2022 die Roadmap Elektromobilität 2025 unterzeichnet. Getragen wird das Programm vom Bundesamt für Energie und vom Bundesamt für Strassen. Drei Ziele wollen die Organisationen bis 2025 erreichen: 50 Prozent Steckerfahrzeuge bei den Neuzulassungen, 20’000 allgemeinzugängliche Ladestationen sowie nutzerfreundliches und netzdienliches Laden. Beim 12. Plattformevent am 8. Dezember 2023 wurde unter anderem über die Haltung der Bevölkerung und die nötige Überzeugungsarbeit referiert.
46 Prozent können es sich vorstellen
Studienverfasser Michael Hermann präsentierte die Ergebnisse des AXA-Mobilitätstachos – die AXA als Roadmap-Mitglied hat die Studie in Auftrag gegeben. 46 Prozent der Bevölkerung können sich den Kauf eines Elektroautos vorstellen – die meisten aber nicht aus ökologischen Überlegungen. Immer noch stufen viele Befragte die Umweltbilanz von E-Autos als nicht oder nur unwesentlich besser als die von Verbrennern ein. Gegenargumente sind die Umweltbilanz der Batterie, die Reichweite und die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten. Die Skepsis dürfte also nach wie vor tief sitzen. Obwohl die Umweltfrage für sie zweitrangig ist, sind die besagten 46 Prozent die primäre Zielgruppe der Mobilitätswende. Sie haben noch kein Elektroauto, sind aber offen dafür. Ansonsten zeichnet sich diese Zielgruppe durch Folgendes aus: mittleres Einkommen, Fahrzeuge aus dem unteren Preissegment, politisch Mitte-rechts. Das Auto bedeutet für sie Selbständigkeit und Freiheit. Privilegien für Elektroautos lehnt die Bevölkerung ab. 56 Prozent befürworten eine Strassenverkehrsabgabe auch für E-Autos.
Und wie kann man sie überzeugen?
Matthias Jauslin, FDP-Nationalrat und Elektrounternehmer, Charles-Albert Hediger, Bereichsleiter Bildung beim Auto Gewerbe Verband Schweiz, und Claudia Meyer, Managing Director von Renault Schweiz und Vorstandsmitglied von auto-schweiz, diskutierten, welche Massnahmen sich anbieten, um die breite Masse von der Elektromobilität zu überzeugen. Jauslin nannte Einfachheit als schlagendes Verkaufsargument. Beim Verkauf müsse die Ladesituation berücksichtigt werden. Hediger berichtete von den Herausforderungen der Händler, die nebenbei zum Installateur werden, weil Themen wie Photovoltaik, Ladestation und Haustechnik dazukommen. Deshalb seien auch andere Sparten für den Durchbruch der E-Mobilität mitverantwortlich. Claudia Meyers Wunsch richtet sich an die Politik: den Ausbau von privaten Wallboxen und öffentlichen Ladestationen vorantreiben. Mit potenziellen Elektroauto-Käuferinnen und -Käufern müsse der CO2-Fussabdruck von Elektroautos über den gesamten Lebenszyklus thematisiert werden – selbst wenn das Ökologie-Argument nicht das schlagende sei. Einig waren sich alle drei über den Handlungsbedarf bei der Ladeinfrastruktur. Und dass dies nicht Aufgabe der Autobranche sei. Die Fahrzeugpalette müsse grösser und diverser werden, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.