Anhaltender E-Bike-Boom mit Nebenwirkungen

Einmal mehr sind E-Bikes die Überflieger im Velogeschäft: Der Anteil der Haushalte mit Elektrovelos hat sich innerhalb von nur fünf Jahren verdreifacht. Das wirkt sich auf die Unfallstatistik aus. Und noch etwas: E-Bikes sind nicht überall gleichermassen beliebt

Elektisch getriebene Velos liegen voll im Trend – allerdings nicht überall gleich stark. In der Deutschschweiz sind E-Bikes beliebter als in den anderen Sprachregionen. 8 Prozent der Haushalte besassen hier 2015 mindestens eines, in der Romandie (5 Prozent) und den italienischsprachigen Landesteilen (3 Prozent) waren es deutlich weniger. Zudem sind E-Bikes anscheinend eher etwas für Personen, die in Agglomerationen (9 Prozent) oder ländlichen Gebieten (8 Prozent) wohnen, als für Städter (6 Prozent). Ein Grund für die weniger Grosse Beliebtheit in Städten könnten die gut ausgebauten Angebote des öffentlichen Verkehrs sein. In Gebieten mit schlechterer Anbindung greift man hingegen eher auf ein E-Bike zurück – auch, weil man damit im Schnitt (17 km/h) schneller unterwegs ist als per Tram (16,6 km/h) und fast gleich schnell wie mit dem Bus (18,9 km/h).

Gemäss dem Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) ist heute bereits jedes sechste verkaufte Velo in der Schweiz ein E-Bike. Rund 270 000 Elektrovelos rollen auf den Strassen, täglich werden es mehr. Dadurch steigt auch die Häufigkeit von Unfällen.

Wie eine «Sicherheitsanalyse» der Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigt, sind E-Bike-Unfälle in der Regel schwerer als Unfälle mit herkömmlichen Velos. Mit dem Elektrovelo ist das Risiko, im Spital zu landen, statistisch gesehen 1,8-mal höher. Die unterschiedlichen Unfallfolgen sind aber auch auf das höhere Alter von E-Bike-Fahrern zurückzuführen.