Warum neu nicht (immer) besser ist
15. August 2024 – Ein typischer Haushalt (zwei Personen in einer Mehrfamilienhaus-Wohnung) verbraucht rund die Hälfte des Stroms zum Kochen, Spülen, Kühlen, Waschen und Trocknen – sprich für Haushaltsgeräte. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen, wie viel Strom diese Geräte beziehen. Beim Austausch durch ein effizienteres Gerät wird gerne die graue Energie vergessen, die es verursacht. Es gilt also abzuwägen. Wir helfen Ihnen dabei.
Vor dem Austausch messen
Sie möchten rausfinden, ob sich die Investition in ein neues Gerät lohnt? Prüfen Sie dazu den Stromverbrauch Ihres Altgeräts mit einem Strommessgerät. Zu kaufen gibt es sie im Baumarkt, im Elektrofachgeschäft und bei diversen Onlinehändlern. Rechnen Sie den ermittelten Wert aufs Jahr hoch und multiplizieren Sie ihn mit dem aktuellen Strompreis: So lässt sich der Verbrauch mit dem eines neuen Geräts vergleichen.
Umweltbilanz checken
Auch wenn sich der Austausch lohnt, um Energie zu sparen, kann es nachhaltiger sein, funktionierende Geräte so lange wie möglich zu nutzen. Denn: Transport, Material und Herstellung neuer Ware verbrauchen Energie und Ressourcen. So verursacht zum Beispiel eine neue Waschmaschine rund 6500 Kilowattstunden graue Energie.
Kosten und Nutzen abwägen
Achten Sie beim Kauf neuer Geräte auf die Energieeffizienz: Infos dazu gibt die Energieetikette, die die Ware in verschiedene Effizienzklassen einordnet und so einen Vergleich ermöglicht. Ein vorzeitiger Austausch lohnt sich nur, wenn Sie sich für das Gerät mit der höchsten Energieeffizienzklasse entscheiden. Da dieses oft mehr kostet, ist auch das Verhalten der Nutzer wichtig: Wird das teure Neugerät nur selten verwendet, dauert es länger, bis sich die Anschaffung rentiert.
Grösse nach Bedarf wählen
Für einen Ein- oder Zwei-Personen-Haushalt reicht ein Kühlschrank mit 100 bis 160 Litern Fassungsvermögen. Pro weitere Person werden 50 Liter zusätzlich berechnet. Bei einer Waschmaschine genügt für ein bis zwei Personen ein Volumen von fünf bis sechs Kilo, Familien mit Kindern benötigen dagegen eine grössere Waschtrommel.
Zweites Leben schenken
Bei billigeren Produkten stehen die Reparaturkosten oft nicht im Verhältnis zum Kaufpreis. Bei hochwertigen und noch relativ neuen Geräten kann sich eine Reparatur dagegen lohnen. Kleinere Defekte lassen sich unter Umständen selbst beheben. Grössere Reparaturen, etwa der Elektronik, sollten Sie dagegen Fachleuten überlassen.