Tiere im Winterwald
Bitte nicht stören!
Ein verschneiter Wald wirkt auf uns Menschen friedlich und ruhig. Der Winter in unseren Breitengraden ist für viele Wildtiere aber eine Herausforderung: Die Nahrungssuche ist anstrengend und sie benötigen viel Energie, um sich warmzuhalten. Wer nicht in den Süden fliegen kann, braucht andere Lösungen, um in der kalten Jahreszeit zurechtzukommen. Wir stellen einige erstaunliche Überwinterungsstrategien vor.
Eichhörnchen
Wenn Tiere durch unachtsame Spaziergänger oder freilaufende Hunde aufgescheucht werden und fliehen, schaltet ihr Körper vom Sparmodus auf Höchstleistung um, wodurch sie sehr viel Energie verbrauchen. Solche Anstrengungen führen nicht selten zum Tod durch Erschöpfung oder Verhungern. Die Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Schaffhausen bittet deshalb alle Naturfreunde, im Winter besondere Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen. Halten Sie Hunde in freier Natur immer bei Fuss. Spaziergänger und Schneesportler sollten im Winter grundsätzlich auf markierten Wegen oder Pisten bleiben. |
Siebenschläfer
Der kleine Nager macht seinem Namen alle Ehre: In der kalten Jahreszeit schläft er jeweils bis zu sieben Monate lang in einem Erdloch oder einer Baumhöhle. In seiner engen Höhle kugelt er sich ein, um den Wärmeverlust zu reduzieren. Seine Herzschlagfrequenz sinkt von etwa 300 auf 5 Schläge pro Minute. |
Dachs
Dachse legen weitverzweigte Höhlensysteme mit bis zu 30 Meter Durchmesser an. In etwa 5 Meter Tiefe liegt der Wohnkessel, der mit trockenem Laub und Moos ausgepolstert wird. In einer speziellen Kammer deponiert der Dachs weitere Pflanzenteile, deren Verrottung Wärme freisetzt und den Bau im Winter zusätzlich wärmt. |
Gämse
Gämsen gibt es im Kanton Schaffhausen auf dem Randen. Im Winter steht den Tieren oft wenig Nahrung zur Verfügung und es ist mühsamer, diese zu finden. In der kalten Jahreszeit verkleinern die Gämsen deshalb ihr Pansen-Volumen markant: Ein kleiner Magen braucht weniger Futter. Gämsen, Rehe und Hirsche reagieren im Winter besonders sensibel auf Störungen. |
Eichelhäher
Dieser Rabenvogel sammelt im Herbst bis zu 15 Kilo Eicheln, Nüsse und Samen, die er in Löchern oder unter Baumwurzeln versteckt. Sollte es im Winter trotzdem mal knapp werden, wird der Eichelhäher zum Dieb und vertreibt Eichhörnchen, wenn diese dabei sind, ihre Vorräte auszugraben. |
Weinbergschnecke
Im Herbst gräbt sich die Weinbergschnecke im Waldboden ein und verschliesst ihr Häuschen mit einem Kalkdeckel. So isoliert vertragen die Schnecken selbst extrem niedrige Temperaturen von bis zu Minus 40 Grad. |
Grasfrosch
Den Winter verbringt der Grasfrosch in einem Erdloch, in einem Laubhaufen oder am Grund eines Teichs. Dieser muss mindestens 50 cm tief sein, damit er nicht durchfriert. Frösche müssen regelmässig auftauchen, um Luft zu schnappen. Im Winter reduziert der Grasfrosch Herzfrequenz und Stoffwechsel aber so stark, dass der über die Haut aufgenommene Sauerstoff ausreicht. |
Legende
Winterschlaf |
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Winterruhe Die Körperfunktionen sind nur geringfügig reduziert. Tiere, die Winterruhe halten, wachen gelegentlich auf, um zu fressen. |
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Winterstarre Wirbellose, Amphibien oder Reptilien erstarren komplett, sobald die Temperaturen unter ein toleriertes Minimum fallen. |
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Winteraktive Tiere Winteraktive Tiere bleiben auch in der kalten Jahreszeit aktiv. Sie sparen Energie, indem sie sich z. B. ein dickes Winterfell zulegen und sich weniger bewegen. |
Bildcredits: Adobe Stock / ondrejprosicky, PIXATERRA, Filip, Martin, ll911, Revilo Lessen, Marek
Wildtiere brauchen Ruhe
Wenn Tiere durch unachtsame Spaziergänger oder freilaufende Hunde aufgescheucht werden und fliehen, schaltet ihr Körper vom Sparmodus auf Höchstleistung um, wodurch sie sehr viel Energie verbrauchen. Solche Anstrengungen führen nicht selten zum Tod durch Erschöpfung oder Verhungern. Die Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Schaffhausen bittet deshalb alle Naturfreunde, im Winter besondere Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen. Halten Sie Hunde in freier Natur immer bei Fuss. Spaziergänger und Schneesportler sollten im Winter grundsätzlich auf markierten Wegen oder Pisten bleiben.