Zwei von drei Haushalten heizen fossil
Adobe Stock / cuhle-fotos
12. Oktober 2023 – Das Bundesamt für Statistik hat am 26. September 2023 die Gebäude- und Wohnungsstatistik des Jahres 2022 veröffentlicht. 1,79 Millionen Gebäude wurden in der Schweiz zum Wohnen genutzt. 39 Prozent davon wurden mit Heizöl beheizt, 18 Prozent mit Gas und 19 Prozent mit einer Wärmepumpe. Betrachtet man die Haushalte, heizten 40 Prozent mit Öl, 25 Prozent mit Gas. Sprich: Zwei von drei Haushalten heizten nach wie vor fossil.
Ein- vs. Mehrfamilienhäuser
Was auffällt: Mehrfamilienhäuser heizten häufiger mit fossilen Brennstoffen als Einfamilienhäuser. So stand in 64 Prozent der Mehrfamilienhäuser eine Öl- oder Gasheizung, hingegen nur in 53 Prozent der Einfamilienhäuser. In 23 Prozent der Einfamilienhäuser stand eine Wärmepumpe. In Gebäuden mit mehr als zehn Wohnungen belief sich ihr Anteil lediglich auf 12 Prozent.
Ölheizung vs. Wärmepumpe
Öl blieb 2022 Hauptenergieträger in Sachen Wärme – es kam in 39 Prozent der Gebäude zur Anwendung. Dieser Anteil ist jedoch in den letzten 40 Jahren konstant gesunken. Gasheizungen haben ihren Anteil in den letzten 30 Jahren verdoppelt und machten 2022 18 Prozent aus. Der Anteil der Gebäude mit einer Wärmepumpe hat sich seit 2000 auf 19 Prozent vervierfacht. Für Objekte, die in den letzten zehn Jahren erbaut wurden, lag er 2022 sogar bei drei Vierteln.
Stadt vs. Land
Unterschiede tun sich auch zwischen Stadt und Land auf. In städtischen Gemeinden wurden 30 Prozent der Gebäude mit Gas beheizt, in ländlichen Gemeinden lediglich 4 Prozent. Beliebt scheinen Gasheizungen in der Westschweiz, denn betrachtet man die Haushalte, heizten im Kanton Waadt 38 Prozent und im Kanton Genf 36 Prozent der Haushalte mit Gas. Der Kanton Freiburg hat den jüngsten Gebäudebestand. Daher überrascht es nicht, dass dort der Wärmepumpenanteil mit 34 Prozent der Gebäude am höchsten ausfiel. Am anderen Ende der Statistik steht Basel-Stadt mit dem ältesten Gebäudepark und dem tiefsten Wärmepumpenanteil von nur 4 Prozent. Betrachtet man wiederum die Haushalte, macht Appenzell Innerrhoden das Rennen: 30 Prozent der Haushalte halten sich dort mit Wärmepumpen warm. Nidwalden folgt dicht mit 28 Prozent. In den Kantonen Tessin und Jura hingegen heizen hohe 54 Prozent bzw. 51 Prozent der Haushalte mit Öl.