«Wir sind eine Region»
EKS versorgt sowohl Haushalte in der Schweiz als auch in Deutschland mit Strom. Zu den Stromkunden zählt auch der Schwarzwaldverein Stühlingen, in dem sich seit 1888 Deutsche und Schweizer zu gemeinsamen Aktivitäten treffen. Die drei Vorstandsfrauen Jutta Binner-Schwarz, Veronika Keller und Antonia Kramer-Diem erzählen vom Vereinsleben.
Der Schwarzwaldverein hat seinen Sitz im deutschen Stühlingen, doch verschiedene Mitglieder kommen auch aus der Schweiz. Machen sich die Kulturen beider Länder bemerkbar? Und wenn ja, wie?
Jutta Binner-Schwarz: Die Frage stellt sich uns so gar nicht. Wir sind eine Region. Wir sprechen fast die gleiche Sprache und übernehmen auch regelmässig Redewendungen voneinander. Einigen unserer deutschen Mitglieder kommt inzwischen zum Beispiel das Schleitheimer «Taar da da? Da taar da! Da da da taar?» ganz locker von den Lippen. Und wie alle Begginger wissen wir, «isch’s kan Schudel, isch’s kan Wanner, isch es halt en Vogelsanger».
Veronika Keller: Ein kleiner Unterschied ist vielleicht, dass für unsere Schweizer Mitglieder eine gute Einkehrmöglichkeit beim Wandern mit dazugehört. Und sie haben bei Arbeitseinsätzen immer ausgesprochen effektive Geräte dabei, zum Beispiel eine Akku-Rebschere.
Wie trägt der Verein seinen Mitgliedern aus beiden Ländern Rechnung?
Antonia Kramer-Diem: In unserem Schürgarten, dem Garten unseres Vereinslokals, spriesst so manch ein Pflänzchen aus dem Kanton Schaffhausen. Das liegt daran, dass Emil Wiesli, früher Stadtgärtner von Schaffhausen, unserer ehemaligen Vereinsvorsitzenden Erika Scheuch bei der Gestaltung des Kräuter- und Bauerngartens mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Ausserdem haben Deutsche und Schweizer gemeinsam beim Restaurieren der Schür geholfen. Wer den Schürgarten kennenlernen möchte, kann ihn bei unseren Gartentagen, beim Stühlinger Städtlefest und auf Anfrage besuchen.
Keller: Traditionell bieten wir Wanderungen beidseits der Grenze an. Zudem tauschen wir uns intensiv mit dem Verein «Schaffhauser Wanderwege» aus. In diesem Jahr haben zum Beispiel sechs Wanderführer aus der Schweiz Touren zusammengestellt. Man muss aber auch sagen, dass unsere Schweizer Mitglieder gerne mit uns im Schwarzwald und auf der Baar unterwegs sind.
Binner-Schwarz: Für unsere Ausstellungen arbeiten wir regelmässig mit Schweizer Museen zusammen. Unter anderem sind wir eng mit dem Schleitheimer Verein für Heimatkunde vernetzt. Mit ihm haben wir bereits zwei grenzüberschreitende Ausstellungen im Zeichen von
(h)enne&denne organisiert.
Der Schwarzwaldverein Stühlingen wurde 1888 gegründet. War er von Anfang an grenzüberschreitend aktiv?
Binner-Schwarz: Von Beginn weg waren Mitglieder aus beiden Ländern dabei. So zählt zum Beispiel ein gewisser Jakob Wanner aus Schleitheim zu den Gründern, und schon 1892 trat der bekannte Schweizer Heimatforscher und Autor Samuel Pletscher bei. Durchgängig seit 1924 ist die heutige Firma «stamm.druck.schleitheim» Mitglied. Kurt Stamm, ein Nachkomme der Druckerei, war es auch, der sich 1976 als erster Schweizer als 2. Vorsitzender engagierte. Seitdem gibt es in der erweiterten Vorstandschaft immer ein Schweizer Mitglied. Derzeit ist dies Reiner Gysel aus Wilchingen.
Kramer-Diem: Vor allem in den 1970er-Jahren hat der Verein viele Schweizerinnen und Schweizer dazugewonnen. Damals hat der Verein mit dem Verkehrsverein Schleitheim regelmässig Busausfahrten organisiert, die sich grosser Beliebtheit erfreuten. Auch gab es grenzüberschreitende Aktivitäten in Sachen Naturschutz, die unserer damaligen Vorsitzenden Erika Scheuch sehr am Herzen lagen. Momentan ist der Trend eher rückläufig. Derzeit zählen wir rund vierzig Mitglieder aus dem Chläggi und Schaffhausen. Wir freuen uns über neue!
Der Verein bezieht den Strom für seine Schür am Stadtgraben in Stühlingen von EKS. Ist die Entscheidung für EKS als grenzüberschreitenden Energieversorger bewusst gefallen?
Binner-Schwarz: Nein. EKS liefert seit 1910 Strom nach Stühlingen. Für uns gab es nie einen Grund, daran etwas zu ändern. Uns gefällt zudem, dass es sich bei unserem Tarif «Normal» um ein Produkt aus Wasserkraft handelt. Übrigens haben wir Stromerzeugung und EKS in unserer letzten Ausstellung unter dem Titel «Räderwerk» thematisiert.
Programmtipps
11.9. | Tag des Denkmals: Auf dem WasserLÄUFERWEG |
18.9. | Unterwegs in den Glarner-Alpen |
19.9. | Seniorenwanderung |
25.9. | Aussichtsreich über die Hundwilerhöhi im Appenzeller Vorland |
30.9. | AWW – Feierabendwanderung – Kleine Geschichten inklusive |
9.10. | Über die «zahme Gocht» zur Alp Sigel (Rundwanderung im Appenzellerland) |
23.10. | Rund um die «Breite Au» |
11.12. | Vorweihnachtliche Wanderung |
Im Sommer finden Kanu- und Kajaktouren der Bootsgruppe statt.