Rote Vitaminbomben
Im Juni können wir uns auf frische Kirschen freuen. Die vitaminreichen Früchte schmecken sowohl frisch gepflückt als auch in Form von Konfitüre, Sirup oder Kirsch. Seit 600 Jahren werden Kirschen in der Schweiz und auch im Kanton Schaffhausen angebaut.
Jeder Tag zählt. Wer Kirschen frisch geniessen will, muss sich beeilen. Ihre Saison ist nur wenige Wochen kurz und selbst im Kühlschrank sind sie lediglich zwei bis drei Tage haltbar. Dafür sind sie super gesund und natürlich ausgesprochen lecker. «Sie sind wahre Vitaminbomben», erklärt Rahel Brütsch vom kantonalen Landwirtschaftsamt. Die kalorienarmen Früchte enthalten neben Vitamin C, B-Komplexen und Folsäure auch die Mineralstoffe Eisen, Kalium und Magnesium. Wer den Kirschgenuss verlängern will, kann sie mit oder ohne Stein einfrieren oder zu Sirup, Konfitüre und Kirschschnaps oder -likör verarbeiten.
Ursprünglich stammen die Kirschen aus der Türkei. In der Schweiz ist der Kirschenkulturanbau nachweislich rund 600 Jahre alt. «Auch in unseren Kantonsteilen werden in grösseren und kleineren Kirschenbaumgärten seit vielen Jahren Kirschen geerntet», so Brütsch. Je nach Jahr dauert die Saison etwa vom 10. Juni bis zum 25. Juli. Zu kaufen gibt es sie in Hofläden und bei verschiedenen Verkaufsstellen im Kanton. Frische Früchte erkennt man am grünen Stiel.
Die Folgen des Klimawandels gehen auch an den Kirschbäumen nicht vorbei. «Gegen Ende des Winters wird es immer milder, wodurch die Obstbäume früher blühen», sagt Brütsch. Das stelle professionelle wie private Obstbauern und -bäuerinnen vor neue Herausforderungen. «Da es bis in den April hinein noch Frostnächte gibt, brauchen die Bäume zusätzlichen Schutz, damit die Blüten und ersten Früchte nicht erfrieren». Das verteuere den Anbau.
Am wohlsten fühlen sich Kirschbäume im Halbschatten. «Sie wuchsen ursprünglich an Waldrändern», erläutert die Expertin des Landwirtschaftsamtes. Damit sie gut gedeihen, braucht es eine gute Nährstoffversorgung und einen tiefgründigen, humusreichen Boden. Optimal sind nicht zu kalkreiche Standorte in sommertrockenen Gebieten. Verdichtete Böden und Staunässe hingegen mögen sie nicht.
Wer privat Kirschen anbaut, sollte sie vor der Kirschessigfliege schützen. Zur Eiablage stechen die Insekten Löcher in die Früchte, wodurch diese weich werden und verfaulen. Wer die Kirschen nicht gleich nach der Ernte verzehren möchte, lagert sie am besten mitsamt Stiel locker ausgebreitet im Kühlschrank. «Da sie nach dem Pflücken nicht nachreifen, sind sie leicht verderblich. Früchte mit Stiel bleiben länger frisch».
(idw)
Rheinwelle
Schmackhafter Blechkunden, der Jung und Alt gleichermassen mundet, aus dem Kochbuch der Schaffhauser Landfrauen.