Strompreise

Wie geht es weiter mit dem Strompreis?

Auch für das Jahr 2024 werden die Strompreise im Schweizer Versorgungsgebiet der EKS ansteigen. Grund sind nach wie vor die aktuelle geopolitische Lage sowie auch die spürbaren Folgen des Klimawandels. Sie werden die Energiewirtschaft auch in Zukunft beschäftigen. Mit Blick auf diese Entwicklungen rechnet EKS auch für die kommenden Jahre mit weiter steigenden Preisen.

Der Energiepreis für grundversorgte Kundinnen und Kunden im Versorgungsgebiet der EKS sowie auch gesamtschweizerisch ist von 2022 auf 2023 gestiegen. Grund dafür war die geopolitische Lage, die zu Unsicherheiten führte und die Handelspreise an der europäischen Strombörse explodieren liess. Zudem erlebte die Schweiz 2022 wie auch Teile Deutschlands einen der trockensten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Somit fehlte neben anderem gerade der in den Sommermonaten produzierte Strom aus Wasserkraft. Wegen des fehlenden Kühlwassers verringerte sich die Leistung der Atomkraftwerke, was die Energieknappheit zusätzlich verstärkte. Investitionen in die Versorgungssicherheit führten ebenso zu erhöhten Kosten für das Netz. Bereits Ende 2021 waren die Strommarktpreise stark angestiegen, unter anderem aufgrund höherer Brennstoff- und CO2-Preise sowie wegen Kraftwerksausfällen und -abschaltungen und der kalten Wintermonate.

Strompreisbildung hinkt der Entwicklung an der Strombörse hinterher

Im ersten Halbjahr 2023 hat sich die Lage an der Strombörse etwas entspannt, was zur falschen Annahme führen könnte, dass die Strompreise nun wieder sinken und nicht, dass sie weiter steigen. Der Fokus des medialen Interesses hat sich auf andere Felder verlegt und das schöne Sommerwetter in der Schweiz und in Teilen Deutschlands mit angenehmen Temperaturen lässt den Winter in weite Ferne rücken. Doch dieser Schein trügt. Die Börsenpreise sind gesunken, das ist richtig. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass auch die gesunkenen Strompreise immer noch doppelt bis dreifach so hoch sind wie vor der Energiekrise. Die für den Strompreis 2024 massgebenden Entwicklungen fanden in den davorliegenden Jahren statt.

Auswirkung aktueller Geschehnisse auf die Preisbildung der Folgejahre

Die genannten Effekte werden uns auch noch in den Lieferjahren ab 2024 begleiten. Je nachdem wie ein Energieversorger seine Energie beschafft, kann der Preisausschlag im Jahr 2024 oder 2025 am höchsten sein, weil die Beschaffungskosten für diese Jahre im Sommer 2022 am höchsten lagen. Dank ihrer vorausschauenden Beschaffungsstrategie konnte EKS zwar die Preisexplosion im Sommer 2022 für die Jahre 2023, 2024 und 2025 dämpfen, musste aber trotzdem auch Energie zu hohen Preisen dazukaufen, da nicht absehbar war, wie sich die Situation noch entwickeln wird. Ein solches Szenario hätte man vor ein paar Jahren noch als undenkbar eingestuft.

Höhere Investitionen in Netzunterhalt und -ausbau

Die Energiewende ist im vollen Gang: Europa will sich langfristig vom russischen Gas unabhängig machen und gleichzeitig auch generell von den fossilen Brennstoffen wegkommen. In der Folge sollen Elektromobilität weiter unterstützt und auf fossilen Brennstoffen basierende Heizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden. Der dafür benötigte Strom macht zwar den Energieverbrauch effizienter, er muss jedoch auch zur Verfügung stehen. Diese erhöhte Nachfrage erfordert zusätzliche Produktionskapazitäten, vorwiegend aus erneuerbaren Energien, und dafür muss auch weiter in die Netze investiert werden. Die Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit, um unter anderem auch den dezentral eingespeisten Strom aufzunehmen, und der Schutz gegen Cyber-Attacken ist kostenintensiv. Dies erklärt auch der Tagesschau-Beitrag auf SRF vom 21. August 2023 «Swissgrid: Ausgleichsmassnahmen im Stromnetz sind teuer» sehr anschaulich. Die Komplexität und Volatilität haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Allein in ihr Schweizer Netz investiert EKS in den nächsten Jahren ca. zehn Millionen Franken für die Erschliessung des Versorgungsgebiets mit Smart Metern, um der Digitalisierung Folge zu leisten. 

Nachfolgend haben wir für Sie die häufigsten Fragen und Antworten zur Strompreisbildung und -entwicklung zusammengestellt.
Eine gute allgemeine Übersicht zu diesen Fragen vermittelt auch das Erklärvideo der Eidg. Elektrizitätskommission (ElCom):
Häufige Fragen (admin.ch)

Fragen und Antworten zur Strompreisbildung und -entwicklung

 

 

Wie funktioniert der Stromeinkauf bei EKS?

Da EKS über keine nennenswerte Eigenproduktion verfügt, kauft das Unternehmen seine Energie komplett am Markt ein. Um ihre grundversorgten Kundinnen und Kunden vor Marktverwerfungen so weit wie möglich zu bewahren, beschafft EKS ihre Energie vorausschauend, konservativ sowie strategisch und strukturiert. Dazu bedient sie sich lang-, mittel- und kurzfristiger Komponenten.

Die Beschaffungsstrategien für die Schweiz und Deutschland unterscheiden sich. Für Deutschland wird eine auf den deutschen Markt angepasste Strategie angewendet, da der deutsche Markt liberalisiert ist: Es können neue Kunden hinzukommen und bisherige wegfallen. Dies erschwert und verteuert die Beschaffung. Für die Schweiz kann EKS präziser beschaffen, da sich Veränderungen im Kundenstamm im kleinen Rahmen abspielen.

Die Verbrauchsprognose der unterschiedlichen Kundensegmente erstellt EKS anhand historischer Verbrauchsdaten. Unter anderem werden Veränderungen der Konjunktur und des Verhaltens der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie auch Meteodaten berücksichtigt. EKS kauft einen Teil des Bedarfs strategisch zu fixen Beschaffungszeitpunkten ein. Für den Winter muss sie mehr Energie einkaufen als für den Sommer, da im Winter mehr Strom für Heizung und Licht verbraucht wird. Am Terminmarkt beschafft EKS Stromtranchen auf lange Sicht. Über den kurzfristigen Handel (Spotmarkt) wird die Prognose schliesslich verfeinert und über die Ausgleichsenergie zum tatsächlichen Verbrauch ausgeglichen. 
 

Welche Zeithorizonte sind ausschlaggebend für die Preisgestaltung?
Zeithorizonte in der Energiebeschaffung
Zeithorizonte in der Energiebeschaffung

 

Der Strompreis für das Jahr 2023 basiert auf den Energiebeschaffungspreisen der Jahre 2019 bis 2022 (siehe Grafik). Die Energie, die EKS im Jahr 2024 an die Kundinnen und Kunden liefern wird, hat sie grösstenteils in den Jahren 2020 bis 2023 beschafft. Dank einer vorausschauenden, strukturierten und strategischen Beschaffung kann EKS ihre Kundinnen und Kunden vor allzu starken Marktverwerfungen bewahren. Da die hohen Strommarktpreise aus dem Jahr 2022 erst in der zweiten Jahreshälfte aufgetreten sind, haben sich diese bei EKS nur minimal auf die Strompreise 2023 ausgewirkt. Sie werden sich demnach im Strompreis für die Jahre 2024 und 2025 stärker niederschlagen. 

Wie schätzt EKS den Strombedarf für den Einkauf ab?

Die Analyse der zu beschaffenden Energiemenge erfordert eine präzise Planung. Sie ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, unter anderem:

  • Historische Verbrauchsdaten 
    Die Energiewirtschaft analysiert die Verbrauchsdaten der letzten Jahre, um Trends abzuschätzen und den erwarteten Verbrauch für die kommenden Monate oder Jahre zu prognostizieren. Mit dem Einsatz von intelligenten Messsystemen wie den Smart Metern kann die Energiewirtschaft präzisere Prognosen erstellen.
  • Meteodaten und Wetter 
    Wetterbedingungen wie Temperatur, die hydrologische Situation, Wind oder Sonnenscheindauer haben einen signifikanten Einfluss auf den Stromverbrauch.
  • Einspeisungen erneuerbarer Energien und dezentrale Einspeisung 
    Der Anteil erneuerbaren Energien am Strommix hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Energie, die ins Netz der EKS eingespeist oder vergütet wird, reduziert die Menge, die am Markt eingekauft werden muss. Auch diese Einspeisungen unterliegen meteorologischen Bedingungen.
  • Effizienz, Zubau und Sektorkopplung 
    Auch Energieeffizienzmassnahmen beeinflussen die Prognose. Heutige elektrische Geräte benötigen weniger Energie als noch vor zehn Jahren. Ebenso haben Sparmassnahmen und die Konjunktur Einfluss auf den Absatz. Die künftig zu erwartenden Effekte der Sektorkopplung sind auf einem niedrigen Niveau bereits heute erkennbar. Weiter werden sich die Elektrifizierung der Mobilität, elektrische Anwendungen für das Heizen und die Digitalisierung im Heimbereich sowie in der Wirtschaft in den kommenden Jahren bemerkbar machen.
  • Gesellschaftlicher Wandel 
    Das Konsumverhalten heutiger Generationen hat sich stark auf den digitalen Bereich verlagert. Insbesondere junge Menschen nutzen digitale Produkte und Dienstleistungen fast ausschliesslich. Datenträger wie CDs und DVDs sind durch Internetdienste wie Netflix, Spotify und weitere abgelöst worden. Alle diese Daten müssen gespeichert werden. Die Speicherleistung von Servern und der Bau von Datenzentren werden deshalb stark zunehmen und diese brauchen viel Energie. 

 

Ist EKS bei der Preisgestaltung für ihre grundversorgten Kundinnen und Kunden frei?

EKS ist in der Preisgestaltung als Energieversorgerin sowohl bei der Strompreiskomponente Energie wie Netz an regulatorische Vorgaben gebunden. Diese Vorgaben schliessen eine Quersubventionierung über andere Bereiche aus. Die staatliche Regulierungsbehörde in der Schweiz ist die Elcom und in Deutschland sind es die Bundesnetzagentur bzw. die Landesregulierungsbehörden. 

Wo steht EKS im schweizweiten Vergleich für das Jahr 2023?

Die Strompreise sind seit Ende 2021 gestiegen. Auch EKS musste aufgrund der gestiegenen Beschaffungskosten die Preise für das Lieferjahr 2023 erhöhen. Trotzdem konnte sie sich im schweizweiten Vergleich hervorragend positionieren. Wie aus untenstehender Grafik hervorgeht, befindet sich EKS mit ihren Strompreisen unter dem Schweizer Median. Es ist jedoch absehbar, dass sich auch bei EKS die Strompreise in Zukunft auf ein höheres Niveau einpendeln.

Bild 2: ElCom Preiskarte
Preisvergleich der ElCom (Eidgenössische Elektrizitätskomission)

 

 

Wie entwickeln sich die Preise für die Jahre 2024 und 2025?

Die Beschaffungspreise für die Lieferjahre 2024 und 2025 werden weiter ansteigen. Grund dafür sind, wie weiter oben erwähnt, die teuren Tranchen aus dem Jahr 2022. Auch die Marktpreise im Jahr 2023, die für die Lieferjahre 2024 bis 2026 ausschlaggebend sind, befinden sich immer noch auf einem doppelten bis dreifachen Niveau wie vor der Energiekrise.

Wie kommt der Strompreis an der Börse zustande?

Der Strommarkt an der Börse funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Die Energiebeschaffung erfolgt dabei nach der Merit-Order (siehe Grafik). Nach deren Einsatzreihenfolge von der günstigsten zur teuersten produzierten Megawattstunde – gemessen an den Grenzkosten – generiert schliesslich das teuerste Kraftwerk den Strommarktpreis. Aktuell sind das die Gaskraftwerke. Diese Preise sind demzufolge auch für die Schweizer Wasserkraft zu bezahlen. EKS hat auf diesen Mechanismus keinen Einfluss. Sie bezieht den Strom über ihre Partner und Vorlieferanten, die ihn an der Börse oder via Ausschreibungen einkaufen.

Merit-Order
Die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke zur Deckung der Nachfrage gemäss der Merit-Order. Als Merit-Order bezeichnet die Energiewirtschaft die «Einsatzreihenfolge der Vorteilhaftigkeit» der stromproduzierenden Kraftwerke, um die wirtschaftlichste Stromversorgung zu gewährleisten. Sie orientiert sich an den Kosten, die bei einem Kraftwerk für die letzte produzierte Megawattstunde anfallen. Es kommen also zuerst die Kraftwerke zum Einsatz, die preisgünstig Strom produzieren; danach werden so lange Kraftwerke mit höheren Grenzkosten zugeschaltet, bis die Nachfrage gedeckt ist. Die Merit-Order ist darum unabhängig von den Fixkosten einer Produktionstechnologie. Den Strompreis bestimmt schliesslich das zuletzt zugeschaltete und somit teuerste Kraftwerk. 

 

 

Wie bedingen sich Produktion und Absatz von Strom?

Strom kann im Netz nicht gespeichert werden, somit müssen sich die Stromeinspeisung und -ausspeisung immer ausgleichen: Produktion und Verbrauch von Energie müssen im Gleichgewicht sein. Das Energiesystem funktioniert nur im Zusammenspiel des gesamten Technologieparks. Die aktuell preistreibenden Gaskraftwerke kommen aufgrund ihrer schnellen Regelleistung zum Einsatz, um volatile Produktionsarten wie aus Wind und Sonne auszugleichen. Ein Laufwasserkraftwerk schafft dies nicht. Je höher die Volatilität in einem System ist, desto komplexer wird die Prognose und dadurch steigen auch die Anforderungen an die Kraftwerke, die für den Ausgleich vorgesehen sind.

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Um verstehen zu können, wie der Strompreis zustande kommt und welche Treiber für seine Entwicklung relevant sind, muss man wissen, aus welchen Komponenten er sich zusammensetzt, nämlich aus:

  • Energiepreis 
    Beschaffungs­ und Bereitstellungskosten für die Energie
  • Netzpreis 
    Kosten für den Transport und die Verteilung der Energie inkl. aller vorgelagerter Stromnetze
  • Steuern und Abgaben 
    CH: Abgaben an die nationale Netzgesellschaft Swissgrid für Systemdienstleistungen (SDL) sowie an den Bund zur Förderung von erneuerbaren Energien (Netzzuschlag) und die ab 2024 neu vorgesehene Winterstromreserve. Hier inbegriffen ist auch die Mehrwertsteuer. Sehen Sie dazu auch das Erklärvideo der Swissgrid an.

    DE: In Deutschland betreffen die gesetzlichen Abgaben die Stromsteuer, Konzessionsabgaben an die Kommunen für die Nutzung der öffentlichen Verkehrswege und die KWKG-Abgabe zur Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Dazu kommen noch die Offshore-Haftungsumlage und die Umlage für abschaltbare Lasten sowie die StromNEV.  
    Zusammensetzung Strompreis
Was führte zur aktuellen Lage am Strommarkt?

Der Strommarkt ist ein hochkomplexes und dynamisches Gefüge, in dem Energiepolitik, Energiebedarf, Energiewende, geopolitische Faktoren und auch ausländische Erzeugungskapazitäten eine Rolle spielen. Der Schweiz kommt im europäischen Stromtransit eine wichtige Funktion zu. Das Jahr 2022 war in der Energiewirtschaft das bisher teuerste. Der eigentliche Ursprung für den starken Preisanstieg lag beim kalten Winter 2021/2022, wurde aber erst mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine sichtbar. Gazprom, das russische Erdgasunternehmen, reduzierte die Gaslieferungen nach Europa. Dies führte zu einer massiven Gaspreiserhöhung. Fortan setzte Russland Gas als Druckmittel gegen Europa ein bis zur endgültigen Einstellung der Gaslieferungen. Daneben setzten Korrosionen in einigen Atomkraftwerken in Frankreich sowie coronabedingte Verzögerungen bei den Revisionen teilweise mehr als die Hälfte der installierten Kapazität ausser Kraft. Erst gegen Ende des Jahres 2022 entspannte sich diese Situation. Zudem erlebte Europa wie auch die Schweiz in diesem Jahr einen der trockensten Sommer überhaupt, so dass Wasserkraftwerke weniger Energie produzierten und flussgekühlte Atomkraftwerke die Leistung reduzieren mussten, um die Flüsse nicht noch mehr zu erwärmen. Alles in allem eine sehr unglückliche Kaskadierung von Ereignissen. Ab September entspannte sich die hydrologische Situation dank zahlreicher Niederschläge. Der warme Oktober brachte weitere Entspannung auf der Nachfrageseite, dadurch konnten Gas und Wasser in den Stauseen gespart werden. Auch Sparmassnahmen und eine reduzierte Wirtschaftsleistung haben dazu beigetragen, den Energiebedarf zu senken.

Was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun, um die Preiserhöhung abzufedern?

Die günstigste Kilowattstunde, ist diejenige, die nicht verbraucht wird. Das heisst, Strom sparen. Investitionen in die Energieeffizienz von elektrischen Geräten und Anlagen sind sinnvoll. Solche Massnahmen schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern wirken sich auch positiv auf die Versorgungssicherheit der Schweiz aus. Beim Kauf sollte auf die Energieklasse geachtet werden, wobei die Klassifizierung A für die höchste Effizienz steht.

Was bedeutet Grundversorgung?

CH: In der Schweiz fallen alle Privatpersonen, Haushalte und KMU mit einem jährlichen Stromverbrauch von unter 100’000 Kilowattstunden (kWh), für die der Strommarkt nicht liberalisiert ist, und alle potenziell freien Kunden über 100’000 kWh, die auf ihren Netzzugang verzichten, in die Grundversorgung. Das heisst, sie werden vom lokalen Grundversorger mit Strom beliefert, in dessen Netzgebiet sie sich befinden.

DE: In Deutschland gelten als Grundversorger die Energieversorgungsunternehmen, welche die meisten Haushalte in einem Netzgebiet der allgemeinen Versorgung mit Strom beliefern. EKS ist in ihrem deutschen Versorgungsgebiet Grundversorgerin. Der Begriff «Grundversorgung» bezieht sich dabei auf den Standardtarif für Strom- oder Gasversorgung, der für Verbraucherinnen und Verbraucher in einer Region gilt, die keinen alternativen Anbieter gewählt haben. Die Grundversorgung dient als Sicherheitsnetz für Verbraucherinnen und Verbraucher, die über keinen Vertrag mit einem Energieversorger verfügen oder deren Vertrag aufgrund von Kündigung, Umzug oder anderen Gründen beendet worden ist. In solchen Fällen werden die Verbraucherinnen und Verbraucher automatisch in die Grundversorgung aufgenommen und erhalten ihre Stromlieferung weiterhin ohne Unterbrechung.

Welches sind die Treiber beim Netzpreis?

Auch bei der Strompreiskomponente Netz sind Erhöhungen zu erwarten. In der Schweiz werden allein die vom Bund erhobenen netzbezogenen Steuern und Abgaben ab 2024 einen Drittel der Preiserhöhung ausmachen. EKS wie auch andere Energieversorger müssen diese Kosten einpreisen. Zudem sind aufgrund des Netzausbaus und der Netzertüchtigung erhebliche Investitionen notwendig. Dabei sind folgende Faktoren relevant:

  • Elektrifizierung der Mobilität 
    Exponentielle Zunahme beim Ausbau von Ladestationen für die Elektromobilität
  • Dekarbonisierung/Heizungsersatz 
    Wechsel von auf fossilen Brennstoffen basierenden Heizsystemen wie Gas- und Ölheizungen auf stromgetriebene Systeme wie Wärmepumpen
  • (Dezentrale) Einspeisung erneuerbarer Energien 
    Zubau von Photovoltaikanlagen mit einer geschätzten Verdoppelung der installierten Leistung bis ins Jahr 2035 sowie vermehrte Einspeisung aus Windanlagen
  • Smart Grid
    Der laufende Umbau des gesamtschweizerischen sowie auch des deutschen Stromnetzes zum Smart Grid
  • Netzausbau nationales Übertragungsnetz
    Die notwendige Ertüchtigung des nationalen Übertragungsnetzes in der Schweiz wie auch in Deutschland, um die steigende Produktion von Strom aus den Schweizer Stauseen ins Schweizer Mittelland zu transportieren oder von den Windanlagen in Norddeutschland zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern im Süden. Sehen Sie dazu den Tagesschau-Beitrag auf SRF vom 21. August 2023 «Swissgrid: Ausgleichsmassnahmen im Stromnetz sind teuer». Der Beitrag beleuchtet zwar die Situation in der Schweiz, die darin gezeigten Herausforderungen gelten aber auch für die Betreiber der Übertragungsnetze (Höchstspannung) in Deutschland und in ganz Europa. Die Situation in Deutschland erläutert das Erklärvideo der TransnetBW.